Mit Rheuma oder Diabetes verlierst du schnell den Draht zu dir selbst. Weil sich alles nur noch um Zahlen, Schmerzen und Einstellungen dreht. Irgendwann hatten wir genug davon. Wir wollten’s wieder leichter. Unsere Pferde – Jette, Nino, Amber und „BH Smooth Gentleman“ – haben uns dabei mehr geholfen als jede Behandlung. Damals ahnten wir nur noch nicht, dass das schon pferdegestütztes Coaching war.
Unsere Geschichte beginnt nicht mit der romantischen Idee, mit Pferden arbeiten zu wollen. Als Pferdeosteopathinnen, Physiotherapeutinnen und Trainerinnen haben wir das längst getan. Doch immer wieder waren es unsere eigenen Pferde – und Kundenpferde –, die unsere größten Entwicklungsschritte ausgelöst haben. Körperlich, mental und beruflich.
Aus Angst nicht ernst genommen zu werden, haben wir unsere Krankheiten lange verschwiegen. Bis wir gemerkt haben: Genau da liegt unsere Stärke. Vielen unserer Kundinnen geht’s genauso. Aus Mentaltraining und Pferdebehandlungen wurde Coaching. Daraus entstand unsere eigene Methode – die Ninologie©. Warum wir beides zusammen so feiern? Hier kommen unsere 10 ganz persönlichen Gründe.
Wie viele Selbsthilfegruppen, Krankenkassen-Angebote und Coachings wir schon durchhaben? Keine Ahnung. Viel zu viele. Gebracht hat’s meistens wenig – nichts, was im Alltag wirklich geholfen oder langfristig was verändert hätte. Nicht weil die schlecht waren, sondern weil vieles einfach am echten Leben vorbei geht: zu verkopft, zu viel, zu unrealistisch bei Rheuma oder Diabetes.
Da wird ständig auf deinen Kopf eingeredet, obwohl 88 % tagein tagaus unbewusst läuft. Das ist genauso effektiv, als wenn du mit‘m Fahrrad einen Trecker ziehen willst. Kannste machen – klappt halt nicht. Und dann noch To-do-Listen, die keine Sau durchhält. Für uns war das purer Stress.
Wir wollten’s besser machen. Unsere Erfahrungen mit den Pferden sollten auch anderen helfen – selbst ohne eigenes Pferd. Was unsere Pferde für uns getan haben, als es uns dreckig ging, schafft kein Mensch. Und aus der Hypnosetherapie wissen wir: Kleine emotionale Impulse verändern oft das meiste. Genau das macht pferdegestütztes Coaching für uns aus – und deshalb lieben wir’s.
Das ist pferdegestütztes Coaching par excellence. Wenn Arbeit so aussieht, ist Nino voll in seinem Element. Solange wir Besserwisser weit genug von ihm entfernt sind.
Mit Rheuma oder Diabetes kommst du öfter an deine Grenzen als dir lieb ist. Und weil man dir eine chronische Krankheit von außen meistens nicht gleich ansieht, wirst du schnell unterschätzt – oder sogar für faul gehalten. Das zieht einen ganz schön runter und macht unsicher. Können wir ein Lied von singen.
Im pferdegestützten Coaching läuft’s ganz anders. Pferde bewerten und urteilen nicht. Denen ist total egal, ob du mit deinem Körper strugglest – Hauptsache, du bist echt. Die Kommunikation mit Pferden ist ganz intuitiv: Bist du ehrlich und bei dir, arbeiten sie gerne mit dir zusammen. Spielst du ’ne Rolle, oder versuchst was zu verbergen, suchen sie ganz schnell das Weite.
Das Spannende: Viele merken erst im Coaching, wie sehr sie sich schon mit ihrer Krankheit identifizieren. Wenn du spürst: „Ich bin mehr als meine Krankheit“ verändert das alles. Du wirst sicherer und selbstbewusster und kämpfst nicht mehr gegen dich. Wir sind jedes Mal megadankbar, dass wir diesen Moment für unsere Klienten mitgestalten und begleiten dürfen.
Dieses Foto hab ich gemacht, als Jutta mit Nino Freiarbeit trainiert hat. Solche Momente sind für uns nach all den Jahren immer noch magisch.
Jette ist unsere lackschwarze Rheinisch-Deutsche Kaltblutstute – groß, kraftvoll und gleichzeitig sensibel bis in die Hufe. Sie will’s immer allen recht machen, bringt sich damit aber oft selbst aus dem Gleichgewicht. Ihr eigenes Körpergefühl? Ausbaufähig. Galopp? Nicht so ihr Ding. Und trotzdem (oder gerade deshalb) ist sie ein unglaublich wertvoller Co-Coach.
Jette zeigt, wie schnell Menschen nach dem Äußeren urteilen – und dabei komplett danebenliegen können. Viele sehen nur: Wow, ist die mächtig, merken aber schnell, wie feinfühlig und rücksichtsvoll sie ist. Gerade Klientinnen, die selbst oft wegen ihrer Krankheit, ihrer Figur oder ihres Auftretens unterschätzt werden, fühlen sich von ihr sofort gesehen.
Und ja – Jette liebt schicke Ausrüstung. Aber wehe, das Halfter sitzt schief oder passt nicht zur Stimmung – dann erkennt das wirklich jeder. Jette feedbackt direkt und ihr Gesicht spricht dabei Bände. Sie fragt nicht: Funktioniert das? – sondern: Passt das zu dir? Das wirkt. Bei uns muss Jette nichts beweisen. Und auch unsere Klienten dürfen einfach sein, wie sie sind – echt, ehrlich, unperfekt – fast so, wie im Ruhrpott 😉
Jette ist geschniegelt und gebügelt und bereit fürs Coaching. So viel Achtung bringt sie jedem entgegen – fordert diese aber auch von ihrem Gegenüber ein. Kurz gesagt: Wer Jette nicht mag, muss noch an sich arbeiten.
Nino ist ein imposanter Schimmel der Rasse Pura Raza Española. Wenn er auf den Hof kommt, schauen ihn alle an – und fünf Sekunden später lachen sie sich scheckig, weil er an ihrer Jacke zieht oder heimlich Klettverschlüsse aufschnabbelt. Er ist ganz sicher kein Workaholic, eher ein verspielter Pausenclown. Aber sobald jemand bei ihm innerlich in Schieflage ist, wird aus dem Schelm ein mitfühlender Therapeut.
Gerade bei Menschen, die viel Schmerz oder Sorgen mitbringen, wird Nino ganz ruhig. Er senkt den Kopf, steht einfach da – und hält den Raum. Ohne etwas zu tun. Ohne Erwartung. Aber mit einer Präsenz, die tief unter die Haut geht. Immer wieder hören wir: „Ich hab mich bei ihm zum ersten Mal seit Wochen wieder sicher gefühlt.“
Und genau das ist seine Superkraft. Nino spürt, wenn’s ernst wird – und gibt seine Energie, ohne sich zu verausgaben. Das macht er nicht auf Kommando. Das macht er, weil er es kann. Und weil er darf. Wir lieben pferdegestütztes Coaching auch deshalb, weil Pferde wie Nino dort das tun können, was sie am besten können: Menschen berühren – ganz ohne Worte.
Wenn Mensch und Pferd sich auf Augenhöhe begegnen, muss es ungefähr so aussehen. Dieses Foto von Denise und Nino ist bei einem Studio-Fotoshooting mit Susanne Fennenkötter aus Münster entstanden.
Mit Pferden kann man quasi in Echtzeit coachen, denn sie holen dich zurück in den Moment. Sie verlangen, dass du tutti completti dabei bist – ohne dich ablenken zu lassen und oder gedanklich abzuschweifen. Fähigkeiten, die gerade mit Rheuma oder Diabetes im Alltag oft flöten gehen – im Coaching aber alles verändern können.
Denn nur im Hier und Jetzt können wir für unsere Klienten wirklich was bewegen. Nicht, indem wir in der Vergangenheit wühlen oder uns Sorgen über zukünftige ungelegte Eier machen. Pferde leben in der Gegenwart und so helfen sie uns, auch bei den Klientinnen ganz im Moment zu bleiben.
Konzentrieren wir uns also nur auf das, was gerade ist, ist es für unsere Klientinnen und für uns weniger stressig. Und weniger Stress bedeutet in unserem Fall: Weniger Schmerzen und stabilere Blutzuckerwerte. Und allgemein? Weniger Stress macht uns alle glücklicher, zufriedener und verbessert die Lebensqualität – und genau das macht pferdegestütztes Coaching so wertvoll.
Die Zeiten, in denen für uns Arbeit = Stress bedeutete, sind lange vorbei.
Wir erleben das öfters: Da sitzt jemand vor uns, hat schon alles durch – Achtsamkeit, Podcasts, Gesprächstherapie. Aber innerlich tut sich nichts. Dann kommt das Pferd – und zack, macht’s was mit dir. Plötzlich laufen Tränen übers Gesicht, ohne viel Gerede. Ein tiefer Atemzug wird möglich. Die Schultern hängen. Die Anspannung geht. Kein Drama. Kein Druck. Einfach, weil’s Pferd da ist, reagiert und zurückgibt.
Pferde ticken anders. Sie werten nicht und quatschen auch nicht auf deinen Kopf ein, sondern wirken direkt auf dein Nervensystem ein. Und genau da sitzen bei vielen chronisch Erkrankten Schmerzen, Überforderung und die alten Muster. Dort müssen wir ran, wenn sich wirklich was ändern soll. Und das klappt eben selten über Worte.
Wir lieben genau diese Momente, wenn sich was löst. Wenn da was aufbricht. Wenn plötzlich wieder Bewegung möglich ist, wo vorher alles festgefahren war. Nicht, weil wir irgendwas besonders gut machen. Sondern weil das Pferd den Raum dafür schafft. Auf eine Art, wie wir Menschen es untereinander niemals könnten.
Jutta mit Nino im Zwiegespräch. Kleiner Spoiler: Da kommt nicht immer was Gescheites bei raus 😉
Selbstmanagement heißt bei uns oft: Essenpläne einhalten, Zucker im Blick halten – und irgendwie einigermaßen schmerzfrei durch den Tag zu kommen. An guten Tagen okay, an schlechten einfach zu viel. Unsere Pferde helfen uns, einen klaren Kopf zu behalten. Schritt für Schritt. Nicht alles auf einmal. Denn beim Pferd geht eh nur eins nach dem anderen. Multitasking kennen und mögen sie nicht.
Du kannst nicht gleichzeitig führen, auf dein Tempo achten und am Handy tippen. Dann sind sie genauso unaufmerksam wie du – und das kann schnell gefährlich werden. Pferde verlangen deine volle Aufmerksamkeit. Es geht nicht alles gleichzeitig. Erst denken, dann handeln – und dann spüren: Wie fühlt sich das an? Genau das lässt sich in den Alltag gut übertragen.
Früher sind wir oft kopflos losgerannt: Ich mit piependem Sensor, halb beim Frühstück, halb schon in der Buchhaltung. Jutta mit steifen Handgelenken den Stall ausmisten, Schmerzen ignorieren, weitermachen. Zack – Akku leer. Heute machen wir’s anders. Erst das Wichtige, dann das Nächste. So, dass Körper und Kopf mitkommen und der Tag sich wieder sortiert anfühlt. Denn dann fällt vieles leichter.
Der Moment, in dem Jette feststellt, dass sie schlank und hochbeinig ist. Galoppieren ist also gar kein Problem mehr.
Wir wissen, wie schnell man sich entwürdigt fühlt. Wenn du dauernd erklären musst, warum du etwas nicht kannst. Wenn dich Ärzte nur auf deinen Körper reduzieren: Haben Sie sich denn an die Ernährungspyramide gehalten? (Die, die sich seit 30 Jahren nicht verändert hat.) Oder wenn du merkst, dass dir keiner glaubt. Das tut weh und nagt am Selbstbild – egal, wie stark du sonst bist.
Unsere Pferde haben uns gezeigt: Du musst nichts erklären. Du darfst einfach sein. Kein Mitleid, kein Druck, kein komisches Getue. Sie schauen dich an, als wärst du ganz. Und plötzlich fühlst du dich auch wieder genauso. Stark, wertvoll, gesehen und geliebt. Das ist heftig – und heilsam auf einmal.
Gerade wir chronisch Erkrankten spüren oft Misstrauen, Rechtfertigungsdruck und Unsicherheit. Pferde machen das alles unwichtig. Du bist genug, so wie du bist. Wenn unsere Pferde neben einer Klientin einfach stillstehen und sich verbinden, ist das mehr als Coaching. Ihr Blick wird klarer, der Körper aufrechter. Sie ist ganz bei sich und achtet sich selbst. Das ist pure Energie.
Wenn Jette und Denise zusammen coachen, können sie schonmal ganz schön viel Staub aufwirbeln.
Am Anfang wollten wir jedes Coaching bis ins klitzekleinste Detail durchplanen. Für die Klientin das richtige Tool aussuchen, den Ablauf festlegen, alles „perfekt“ machen. Aber das hat sich nie richtig gut angefühlt. Es war anstrengend für uns und für unsere Klienten oft viel zu viel. Und meistens kam’s eh ganz anders als gedacht, weil sich an dem Tag völlig andere Probleme zeigten.
Heute lassen wir das. Wenn wir mit unseren Pferden coachen, vertrauen wir dem Prozess. Da braucht’s keinen festen Plan. Wenn ein Klient nervös ist, zeigt es das Pferd sofort. Wenn jemand den Zugang zu sich selbst verloren hat, holt das Pferd ihn zurück – auf seine Art, in seinem Tempo. Und wir begleiten genau dabei – mit Erfahrung, Feingefühl und ganz viel Vertrauen.
Das entlastet unsere Klienten und uns total. Gerade mit einer Autoimmunkrankheit ist der Alltag oft durchgetaktet genug. Im Coaching dürfen wir alle loslassen. Und erleben jedes Mal aufs Neue: Das, was wirklich wichtig ist, zeigt sich von selbst. Man muss nur den Raum dafür öffnen – und genau das übernehmen unsere Pferde.
Ein guter Freund, der mal probieren wollte, was am Coaching mit Pferden so dran ist. Am Ende war er sichtlich bewegt.
Auch nach all den Jahren überrascht uns jedes Coaching neu. Keins ist wie das andere. Und das liegt vor allem an den Pferden. Die haben null Geduld für Masken, Floskeln oder Kopfkino. Wenn wir gedanklich noch bei der Steuererklärung sind, merken sie das. Wenn wir was sagen, obwohl wir was anderes meinen – zeigen sie’s. Wenn wir Ja sagen, obwohl der Bauch längst Nein schreit – reagieren sie sofort.
Mit Pferden geht’s nicht darum perfekt zu sein, sondern ehrlich – zu dir selbst und zu anderen. Und genau das macht uns selbst zu besseren Coaches. Weil wir nie raus sind aus dem Prozess. Wir fragen uns ständig: Tun wir das gerade, weil’s passt – oder weil’s von uns erwartet wird? Hören wir auf uns – oder auf den inneren Antreiber? Und sind wir bereit, hinzuschauen, was das Pferd uns zeigt?
Jepp, das kann wehtun. Aber genau das verändert etwas. Nicht im Kopf, sondern im Körper. Der merkt sich: So fühlt sich stimmig an. So fühlt sich zu viel an. Es verändert sich nix, weil du’s verstehst – sondern weil du’s spürst. Und deshalb lieben wir pferdegestütztes Coaching. Es hilft, den eigenen Kompass wiederzufinden. Unsere Pferde haben uns das oft genug gezeigt. Und genau das geben wir weiter.
Hier wurden wir auf dem Reitplatz in Greven fotografiert, als wir die neuen Coaching-Teilnehmer begrüßt haben. Dank der Sonne hatten wir nur Sehschlitze – statt Augen. Man kann halt nicht auf alles achten 😉
Liebe Manuela, herzlichen Dank für deine lieben Worte und deine guten Wünsche. Alles Liebe und eine gute Zeit.
Vielen Dank für den tollen Einblick in eure Arbeit.
Ich kann eure Liebe und Wertschätzung für diese wundervollen Pferde-Wesen spüren. Bestimmt werdet ihr viele Menschen mit eurem Tun unterstützen können. Ich wünsche euch viel Erfolg dabei.
Liebe Grüße, Michaela
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Vielen Dank für diesen tollen Einblick in eure Arbeit. Ich kann eure Liebe und Wertschätzung für diese wundervollen Wesen deutlich spüren. Ich bin sicher, dass ihr noch viele Menschen mit eurem Coaching erfolgreich unterstützen werdet.
Liebe Grüße, Michaela