Du willst raus aus dem Dauerstress – hast aber keine Lust auf langes Gequatsche oder Ratgeber-Tipps, die du eh nicht umsetzt? Dann lies weiter. In diesem Beitrag erklären wir, wie pferdegestütztes Coaching funktioniert, für wen es genau das Richtige ist und – ganz wichtig – was es dir wirklich bringt! Ganz ohne Fachchinesisch – dafür mit realen Beispielen und ziemlich viel PS.
Pferdegestütztes Coaching ist noch ein ziemlicher Newcomer und verbindet psychologische und systemische Elemente mit Erlebnispädagogik. Richtig bekannt wurde es ab den 90ern, zuerst in den USA und England – vor allem für Führungskräfte. In Deutschland hat’s ab den 2000ern Fahrt aufgenommen. Und heute ist klar: Das funktioniert nicht nur im Job, sondern bringt dich auch im ganz normalen Alltag weiter – besonders wenn du chronisch krank bist.
Hier geht’s nicht um trockene Theorie oder das Leben auf dem Ponyhof. Hier geht’s um echtes Erleben – und darum, Lösungen zu finden, die dich körperlich entspannen und deine Seele mal so richtig durchatmen lassen. Pferde reagieren nicht darauf, was du sagst, sondern darauf, wie du dich fühlst und gibst. Damit zeigen sie, was unbewusst in dir schlummert.
Eine Frau trifft im Coaching auf das Pferd. Während sie auf den ersten Blick ruhig und abgeklärt wirkt, erzählt ihr Körper eine andere Geschichte: Ihre Schultern sind hochgezogen, sie atmet flach, die Kiefermuskeln sind angespannt. Sie lebt seit Jahren mit Rheuma und Wut – und ihr Körper steht innerlich ständig unter Strom.
Das Pferd bleibt auf Abstand. Kein Vorwurf, keine Ablehnung – einfach ein klares Feedback: Da passt was nicht. Erst als die Frau bewusster atmet, lächelt und den Kopf ausschaltet, verändert sich was. Das Pferd kommt näher – ganz von alleine.
Sie helfen dir, dich selbst besser zu spüren. Du erfährst am eigenen Körper: Wenn ich innerlich loslasse, passiert auch äußerlich was. Diese Erkenntnis nimmst du mit nach Hause. Du lernst, innere Anspannung frühzeitig zu erkennen und gegenzusteuern, bevor sie die Kontrolle in deinem Alltag übernimmt.
Und: Studien* zeigen, dass genau das messbar wirkt. Pferdegestütztes Coaching kann das Stresssystem und die Herzfrequenz beruhigen, die Selbstwirksamkeit stärken, die emotionale Selbstregulation fördern und die Kommunikationsfähigkeit verbessern – alles wichtige Grundlagen, um mit einer chronischen Erkrankung besser klarzukommen. *(Quellen: springer.com M&P international springer.com)
Solche gefühlvollen Momente gibt es im pferdegestützten Coaching viele.
Pferde sind keine Schauspieler. Sie kommunizieren in ihrer Herde immer ehrlich und klar. Ein Pferd akzeptiert dich als Leittier, wenn du ausgeglichen und verlässlich bist. Wenn du weißt, was du willst, das glaubwürdig rüberbringst und dir selbst vertraust.
Pferdegestütztes Coaching kann dir auf ganz unterschiedliche Weise helfen. Wenn du uns fragst, passt es besonders gut für:
Menschen mit Rheuma, Diabetes, MS oder Morbus Crohn, die sich Tag für Tag zusammenreißen, funktionieren und stark sein müssen – auch wenn die Kraft nachlässt. Wenn’s schwerfällt, motiviert zu bleiben und durchzuhalten. Wenn die eigenen Grenzen, körperlich wie emotional, längst erreicht sind.
Eltern, die jeden Tag stark sein und richtig entscheiden müssen, auch wenn’s wehtut. Die zwischen Arztterminen, Schule und Geschwisterstress oft selbst auf der Strecke bleiben. Wenn die Krankheit alles bestimmt, alle gereizt sind und keiner mehr weiß, wie’s weitergehen soll – obwohl man gerne zusammenhalten will.
Partner, Eltern, Kinder oder Geschwister, die unterstützen, da sind, mittragen und ein Stück weit auffangen. Die beschützen wollen, aber gleichzeitig auch Vertrauen und loslassen lernen müssen. Die helfen wollen, aber nicht wissen, wie – ohne sich selbst zu verlieren. Die stark wirken, obwohl sie manchmal einfach nur Pause brauchen.
Reiter, die merken, dass Kraft, Ausdauer oder Beweglichkeit nachlassen – aber trotz alledem im Sattel bleiben wollen. Die sich nicht mehr an klassischen Reitweisen festklammern, sondern einen Weg suchen, der zum Körper passt. Ohne dauerhaften Beritt, Sporen oder Schlaufzügel.
Die ahnen, dass zwischen ihnen und ihrem Pferd mehr möglich ist – abseits von blau-gelben Gassen, Knotenhalfter und Carrotstick. Die nicht nur trainieren, sondern ihr Pferd per Gedanken „fernsteuern“ wollen. Die erleben wollen, wie es ist, wenn das Pferd nicht nur reagiert, sondern wirklich zuhört – und antwortet.
So beginnt ein pferdegestütztes Familien-Coaching.
Sich mit Pferden zu beschäftigen, ist wie in einen Spiegel zu schauen – radikal ehrlich! Sie reagieren nicht auf das, was du sagst, sondern auf das, was du ausstrahlst. Und das ist oft mehr, als dir selbst bewusst ist. Tag für Tag reißt du dich zusammen und funktionierst. Doch deinen Körper, deine Gedanken und deine Gefühle schleppst du als Gepäck dauernd und überall mit dir rum.
Pferdegestütztes Coaching packt aus und legt die Dinge offen auf den Tisch. Du bekommst quasi die Gelegenheit, dein Gepäck zu durchforsten und auszumisten, was du nicht mehr leiden kannst. Ohne Drama, ohne Gewäsch – aber mit ehrlichem Feedback und starken Aha-Momenten.
Das Leben mit einer chronischen Krankheit ist jeden Tag ein Kraftakt. Du willst durchhalten, stark sein und mithalten. Aber irgendwann ist die Luft raus.
Eine chronische Krankheit verändert nicht nur das Leben des Betroffenen – sondern das ganze Familiensystem. Du willst unterstützen, verstehen und für deine Liebsten da sein. Doch dabei kommst du selbst unter die Räder.
Du merkst: So wie früher geht’s nicht mehr. Statt kräftig, ausdauernd und beweglich wirst du beim Reiten immer unsicherer. Aber aufhören ist keine Option.
Hast du das Gefühl, es ist Zeit für so einen ehrlichen Blick in den Spiegel?
Scheinbar läuft alles wie immer – und trotzdem fühlt sich dein Alltag bleischwer an. Du machst deinen Job, regelst, kümmerst dich. Aber innerlich bist du erschöpft, leer oder gereizt. Es wird allerhöchste Eisenbahn für eine Pause, wenn:
Egal ob du mit Rheuma oder Diabetes kämpfst. Dich als Angehörige oder Elternteil mitverantwortlich fühlst. Du täglich für andere funktionierst. Oder als Reiterin nach einem Sturz wieder vertrauen möchtest. Du musst da nicht alleine durch. Pferdegestütztes Coaching ist kein Wellness-Programm. Es lädt dich ein, mal stehenzubleiben, hinzuschauen und dir selbst wieder näher zu kommen.
… ist keine Therapie, sondern eine Begleitung auf Augenhöhe. Es richtet sich an Menschen mit chronischen Erkrankungen wie Rheuma oder Diabetes, die lernen wollen, besser mit ihrer Krankheit klarzukommen.
Pferdegestütztes Coaching ist keine Heilmethode. Es geht um:
… setzt eine medizinische oder psychische Diagnose voraus. Sie wird von staatlich anerkannten Therapeuten, wie Psychotherapeuten, Ergotherapeuten oder Physiotherapeuten durchgeführt, die zusätzlich mit dem Medium Pferd arbeiten. Ziel ist es, konkrete Symptome zu behandeln – zum Beispiel bei:
Die pferdegestützte Therapie folgt einem festen Behandlungsplan, ist oft Teil einer Gesamttherapie und kann in manchen Fällen sogar von der Krankenkasse bezuschusst werden.
Pferdegestütztes Coaching ist richtig für dich, wenn du dein Leben selbst in die Hand nehmen willst – statt dich nur behandeln zu lassen.
Pferdegestützte Therapie ist richtig für dich, wenn du therapeutische Hilfe brauchst, um stabil zu werden.
Wenn du tiefer in das Thema: Pferdegestütztes Coaching einsteigen willst, kannst du hier rumschmökern:
Du kannst – musst aber nicht. Die Pferde hören dir auch ohne Worte zu – und zeigen dir, was dich bewegt. Ohne Analyse. Ohne Mitleid. Einfach ehrlich. Und manchmal klarer, als du’s je hättest sagen können.
Keine To-do-Liste, keine Termine, kein „Ich müsste noch …“. Nur du, das Pferd und der Moment. Dein System fährt runter. Und das ist mehr als nur nett: Es ist nötig, um wieder klar denken, fühlen und entscheiden zu können.
Pferde reagieren nicht auf das, was du sagst, sondern auf das, was du ausstrahlst. Die Maske, die du dir im Alltag aufsetzt, interessiert sie nicht. Und genau deshalb kannst du sie bei ihnen auch geschmeidig ablegen.
Zwischen Job, Alltag und Krankenkasse verlierst du schnell den Blick fürs Wesentliche. Im Coaching wirst du klarer: Was tut dir gut? Was darf weg? Was willst du wirklich – nicht nur „funktionieren“, sondern leben?
Pferde stehen nicht auf Stillstand. Sie bringen dich in Kontakt mit dir selbst – und dann in Aktion. Vielleicht gehst du das erste Mal seit Langem wieder auf jemanden zu, oder sprichst aus, was längst fällig war. Es sind oft kleine Schritte. Aber du gehst sie.
Weitere Gründe findest du in unserem Blogbeitrag: Warum wir pferdegestütztes Coaching lieben – 10 ganz persönliche Gründe.
Also, was is hängengeblieben? Pferdegestütztes Coaching ist kein Hokuspokus und auch kein Ponyreiten für Erwachsene. Es ist eine super effektive Möglichkeit, um dich und deine Reaktionen auf Erkrankungen, wie Rheuma oder Diabetes besser zu verstehen. Gerade dann, wenn du dich ausgelaugt fühlst. Dein Kopf nicht zur Ruhe kommt. Oder du das Gefühl hast, das Leben rennt an dir vorbei.
Pferdegestütztes Coaching kann dir helfen, mit chronischen Krankheiten, schwierigen Lebenssituationen oder Ängsten und Handicaps beim Reiten besser klarzukommen. Anders als bei der klassischen Therapie erhältst du von Pferden direktes, ehrliches Feedback, das dein Verhalten und deine Gefühle spiegelt – ohne langes drumherum Gerede oder verzwickte Erklärungen.
Seit über 15 Jahren begleitet Denise erfolgreich Menschen und Pferde. Sie hilft Ängste zu lösen, den Körper als Partner zu verstehen – und motiviert dazu, straight den eigenen Weg zu gehen.
Mit 12 bekam sie Typ-1-Diabetes. Ihre Frau Jutta lebt mit Rheuma. Sie beide kennen das Leben mit chronischer Krankheit in und auswendig – mit allem, was dazugehört: Selbstzweifel, Erschöpfung, Wut, Resignation. Und trotzdem – oder gerade deswegen – sind sie seit 2012 mit „Reitgeist“ selbstständig.
2024 wurden sie mit dem RheumaPreis ausgezeichnet, weil sie zeigen, wie Leben und Arbeiten mit Krankheit ganz praktisch klappt – ungeschminkt, mutig und manchmal eben anders als gedacht.
Als Ruhrpott-Mädel spricht sie Klartext. Bei ihr gibt's kein Coaching-Gesülze keinen Leistungsdruck, kein "Du musst nur wollen". Ihre Arbeit packt nicht an der Oberfläche. Sie verändert Blickwinkel, Gefühle und oft auch körperliche Symptome.
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