Rheuma und Wut: Wie diese Emotion deine Krankheit beeinflusst – und wie du damit umgehen kannst

2. März 2024 | Lesedauer - ca. 9 Minuten | Autor:in - Denise Beckmann
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Emotionen, wie Wut können rheumatische Erkrankungen beeinflussen. Hier erfährst du, wie Rheuma und Wut miteinander verstrickt sein können. Wir liefern dir 7 erprobte Hacks, die helfen, wenn es mal wieder in dir brodelt. Mit unserer Anleitung wirst du Schritt-für-Schritt gelassener – Und wir verraten dir, wie du die 3 häufigsten Fehler bei Rheuma und Wut vermeidest.

 

Rheuma und Wut: Blogtitel Blitz am Himmel

 

Kennst du das: Diesen Klos im Hals, wenn du nachts vor Rheuma-Schmerzen nicht liegen kannst? Das hilflose Gefühl, wenn du mit deinen Rheuma-Händen die blöde Wasserflasche nicht aufgedreht kriegst, um deine Tabletten zu nehmen? Diese Wut im Bauch, weil du nicht verdienst, so eingeschränkt zu werden?

Du hast recht! Deshalb verraten wir dir, was Rheuma und Wut gemeinsam haben und wie du ab sofort besser damit umgehst. Denn wenn du weißt, wie Wut den Krankheitsverlauf bei Rheuma beeinflusst – und wie du langfristig gelassener wirst, kannst du deine Rheuma-Schmerzen womöglich lindern.

 

Was ist Wut überhaupt und wie entsteht sie?

Was ist Wut?

Wut ist…

  • die stärkste menschliche Emotion – und eine unbeliebte noch dazu.
  • ein heftigeres Gefühl als Ärger und schwerer in Griff zu halten als Zorn.
  • ansteckender als Glücksgefühle.

Stell dir vor: Ein Höhlenmensch lief mit seinem Stamm durch die Steppe und traf auf einen feindlichen Stamm oder ein wildes Tier. Durch ein wutverzerrtes Gesicht ließ er instinktiv durchblicken: Achtung – Ich kann mich wehren! In der Steinzeit konnte man also ohne anstrengenden Kampf überleben, wenn man Wut ausdrückte.

Heute ist Wut, die am meisten diskutierte, Grundemotion. Wer offen wütend ist, eckt an. Erinnere dich an den Einkauf im Supermarkt um die Ecke. Als die junge Mutter ihr Kind an der “Quengelware” im Kassenbereich vorbeischob und das Kind lauthals losbrüllte. Weißt du noch, wie die Mutter rot anlief und andere Kunden kopfschüttelnd wegschauten – Obwohl Wutausbrüche bei Kleinkindern zur normalen Entwicklung gehören?

Wie entsteht Wut?

Wut entsteht in einem biogenetisch alten Bereich des Gehirns. Im limbischen System um die Amygdala. Die Amygdala sitzt auf Schläfenhöhe – etwa dort, wo man mit dem Zeigefinger hin tippt, wenn man jemandem einen Vogel zeigt. Sie ist die Schaltzentrale für Wut und Angst – und wichtig, um Emotionen zu verarbeiten. Wut entsteht also, wenn im Gehirn die Alarmglocken klingeln.

Grafik Gehirn limbisches System Amygdala

Wut macht dich aufmerksam, dass etwas in deinem System nicht stimmt. Du ein Gefühl wegdrückst, statt es auszudrücken – oder du dich gerade nicht gut um dich kümmerst. Zum Beispiel, wenn:

  • einer was tut, was du nicht willst oder deine Regeln bricht.
  • du dich nicht gesehen, ungerecht behandelt oder auf den Schlips getreten fühlst.
  • du das Gefühl hast, mit deinen Wünschen wieder in die Röhre zu gucken.

Stell dir vor: Deine Chefin bittet dich schon wieder vor Kollegen Überstunden zu machen. Dabei hattest du ihr öfter erklärt, dass Überstunden dich stressen und deine Rheuma-Schmerzen verstärken. Sie überschreitet mit ihrer Bitte wiederholt deine Grenzen und bringt dich vor Kollegen in eine blöde Situation.

Deine Schaltzentrale im Gehirn schlägt Alarm. Botenstoffe und Stresshormone werden ausgeschüttet. Du denkst: Diese blöde Kuh – und merkst, wie dein Hals pocht, deine Stimme zittert und dir Hitze in den Kopf steigt. Es brodelt!

Diese 3 Arten von Wut solltest du kennen

Reden wir über die 3 wichtigsten Arten der Wut, die du beim Thema Rheuma und Wut unbedingt kennen solltest. Bleiben wir bei deiner Chefin. Du kannst unterschiedlich auf ihre Bitte reagieren:

1. Offene Wut

Dir platzt der Kragen. Du machst deinem Ärger sofort und ohne Rücksicht auf Verluste Luft. Schreist deine Chefin an und fragst, was ihr einfällt. Dann rauschst du ab und knallst die Tür so fest hinter dir zu, dass sie fast aus den Angeln fällt. Nach dem spontanen Wutausbruch atmest du durch und die Anspannung im Körper flaut ab.

2. Passiv-aggressive Wut

Du findest das Verhalten deiner Chefin richtig doof, traust dich aber nicht, ihr das ins Gesicht zu sagen. Zähneknirschend stimmst du den Überstunden zu. Gehst dann aber in passiven Wiederstand. Du denkst gar nicht dran, die Aufgaben für deine Chefin zu erledigen – obwohl du das zugesagt hast. Du unterdrückst einen Teil deiner Wut. Das Thema beschäftigt dich länger. Dein Körper ist länger angespannt.

3. Unterdrückte Wut

Du bist sauer auf dich: Weil du deine Bedürfnisse hintenanstellst, nicht klar sagst was Sache ist und nicht tust, was du eigentlich willst. Du unterdrückst deine Wut – schluckst deinen Ärger runter. Dein Körper bleibt angespannt.

Unterdrückte Wut endet oft in Autoaggression. Von Autoaggression redet man, wenn ein Organismus zerstörerisch gegen sich selbst arbeitet. Autoaggression kann sich auf Zellebene (Autoimmunerkrankung) oder geistiger Ebene (selbstverletzendes Verhalten) abspielen.

Glühbirne
Höhlenmenschen hat Wut geholfen zu überleben. Heute ist Wut das Gefühl, dass keiner haben will. Wut entsteht, wenn im Gehirn die Alarmglocken klingeln. Es gibt 3 Arten von Wut, die unterschiedlich lange auf den Körper wirken. Unterdrückte Wut kann sich gegen einen selbst richten.

Wieso hat Wut Einfluss auf Rheuma?

Unterdrückte Wut löst womöglich Rheuma aus

Unterdrückte Wut kann also Autoimmunkrankheiten, wie Rheuma hervorrufen. Stell dir das so vor: Emotionen, die du unterdrückst – drückt dein Körper aus. Emotionen suchen sich, genau wie Wasser, immer einen Weg. Ein Staudamm bricht auch nicht beim ersten Regenguss. Ein Damm bricht meist durch den Druck von Hochwasser, wenn er vorher nicht gut gepflegt wurde. Ähnlich ist es auch mit Rheuma und Wut.

Die genauen Gründe, warum jemand an Rheuma erkrankt, sind bis heute unklar. Klar ist nur, dass viele Faktoren zusammenkommen, um eine Autoimmunerkrankung, wie Rheuma auszulösen. Dazu gehören:

  • eine erblich bedingt erhöhte Bereitschaft (schwankt je nach Studie zwischen 20-50%)
  • Infektionen
  • Ernährung
  • Umwelteinflüsse
  • mentale Belastungen, wie Stress
  • unterdrückte Emotionen, z. B. Wut

Studien belegen, dass Frauen aufgestaute Wut eher gegen sich selbst richten als Männer. Wusstest du, dass Frauen 3 x häufiger an rheumatoider Arthritis erkranken als Männer? Zufall?

Wut kann dem Immunsystem schaden

Obwohl viele Viren und Bakterien umherschwirren, bist du nicht ständig krank. Das liegt an den Gedächtniszellen deines Immunsystems. Es erinnert sich an alle Informationen eines Krankheitserregers und bekämpft ihn bei erneuter Infektion – meist, bevor du es merkst.

Bei Autoimmunerkrankungen, wie Rheuma sind in den Gedächtniszellen Falschinformationen gespeichert. Das Immunsystem erkennt z. B. eigene Muskeln, Gewebe und Gelenke dummerweise als Eindringling und versucht ihn durch Entzündungen zu bekämpfen.

Wut läutet im Gehirn die Alarmglocken, um dein System auf Kampf oder Flucht vorzubereiten. Die Schaltzentrale im Gehirn gibt den Nebennieren das Signal, Botenstoffe und Stresshormone auszuschütten. Stresshormone können Entzündungen im Körper fördern. Und jetzt wird’s spannend:

  • Mehr Stresshormone = mehr Entzündungen im Körper.
  • Mehr Entzündungen im Körper = mehr Aktivität des Immunsystems.
  • Mehr Aktivität des Immunsystems = mehr Aktivität gegen körpereigenes Gewebe.
  • Mehr Aktivität gegen körpereigenes Gewebe = mehr Entzündungen.

Und schwupp’s: Der nächste Rheumaschub ist vorprogrammiert.

Wut verursacht Muskelverspannungen

Wut, Ängste, Stress und sogar negative Gedanken können den Körper buchstäblich “sauer” machen. Die Schaltzentrale im Gehirn animiert die Nebennieren Botenstoffe, wie Dopamin und Stresshormone, wie Adrenalin und Cortisol auszuschütten. Dein Blutdruck steigt. Du kriegst Puls. Dein Gesicht zieht Grimassen. Muskeln können verkrampfen, verkürzen und übersäuern.

Übersäuert die Muskulatur, können Gelenke schmerzen und unbeweglich werden – genau, wie bei rheumatischen Erkrankungen. Jede Bewegung tut weh. Du wirst wütend. Der Körper reagiert mit Kampf-Flucht-Modus. Und der Teufelskreis von verspannter Muskulatur, Rheuma-Schmerzen und Wut dreht sich fröhlich weiter.

Glühbirne
Es müssen mehrere Faktoren zusammenkommen, um an Rheuma zu erkranken. Wut kann ein möglicher Faktor sein, der Rheuma auslöst, das Immunsystem schwächt und Muskelverspannungen verursacht. Wenn du deine Wut besser händeln kannst, verringern sich womöglich auch deine Rheuma-Schmerzen.

Sieben Hacks, die helfen, wenn die Wut wieder in dir brodelt

1. Die Situation verlassen und deine Wut ins Wartezimmer setzen

Geh kurz aus der Situation. Stell dir vor: Du setzt deine Wut in ein Wartezimmer und versprichst, dich später zu kümmern. Das verschafft dir Zeit und gibt deinem Körper die Chance wieder auf “Normalbetrieb” umzustellen. Natürlich solltest du dir später auch Zeit nehmen, um deine Wut zu fühlen.

2. Tief durchatmen

Atme gleichmäßig durch die Nase ein – zähle gedanklich bis 10 – und atme langsam wieder aus. Langsames atmen senkt den Blutdruck und kann Angst, Wut und Schmerzen dämpfen.

3. Deine Wut in den Arm nehmen

Konzentriere dich auf Lösungen statt auf Ärger. Stell dir vor, wie du deine Wut umarmst und “Danke” sagst. Erinnere dich: Deine Wut meint es gut mit dir. Sie ist da, weil etwas in deinem System gerade nicht stimmt.

4. An ein Stopp-Schild denken

Dein Gehirn hat gelernt, dass ein Stopp-Schild immer “Anhalten” bedeutet. Der Gedanke sorgt dafür, dass dein Gehirn sofort aufhört Stresshormone auszuschütten.

5. “Interessant” denken

Das Wort “Interessant holt dich sofort aus dem laufenden Film. Du kannst die Situation als “Beobachter” neu bewerten und neutral reagieren.

6. Beweg dich

Geh spazieren, mach ein paar Dehnübungen oder tob dich beim Sport aus. Das hilft, Energie abzubauen und den Kopf frei zu kriegen.

7. Entspann dich

Probiere mal Entspannungstechniken wie Meditation oder Achtsamkeitsübungen. Das hilft runterzukommen und Wut zu kanalisieren. Nicht enttäuscht sein, wenn es nicht gleich beim ersten Mal klappt. Das musst du etwas üben.

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So bekommst du deine Wut langfristig besser in den Griff: Unsere Schritt-für-Schritt-Anleitung für mehr Gelassenheit

Schritt 1:

  • Lass die Vergangenheit, Vergangenheit sein. Nimm dir oder anderen nichts übel. Jeder handelt so gut er kann.

So geht’s ⇒ Ho’ oponopono! Ho’oponopono ist ein hawaiianisches Selbstvergebungsritual von Dr. Ihaleakala Hew Len, dass so viel heißt, wie: Zurück zum eigenen Herzen! Ho’ oponopono kann dir helfen, mit dir und anderen ins Reine zu kommen. Und das Beste: Es ist ratz fatz gemacht.

Schritt 2:

  • Freu dich über die schönen Dinge des Tages.

So geht’s ⇒ Steck dir eine Handvoll Erbsen in deine linke Hosentasche. Wenn dich wer anlächelt, du wen nettes triffst und dich über was freust, wechselt eine Erbse die Hosentasche. Abends checkst du wie viele Erbsen in jeder Hosentasche sind. Du wirst dich wundern, wie viel Schönes du erlebst.

Schritt 3:

  • Find heraus, was du wirklich willst und was dir leichtfällt.

So geht’s ⇒ Frag dich: Was hab ich mir immer gewünscht, was wollte ich schon lange machen, was kann ich richtig, richtig gut und was kann definitiv weg.

Schritt 4:

  • Mach ab sofort weniger von den Dingen, die du nicht willst.

So geht’s ⇒ Bevor du jetzt Luft holst und aufzählst, was du alles Wichtiges für wen tun musst und warum du auf gar keinen Fall etwas weglassen kannst… Lass dir gesagt sein: Es geht – Es ist nur eine Entscheidung!

Schritt 5:

  • Nimm dir auch im stressigen Alltag Zeit für dich. Zeit, in der du Dinge tust, die du wirklich gerne machst und die dir guttun.

So geht’s ⇒ Hör gute Musik. Musik wirkt positiv auf Rheuma und Wut. Musik verändert den Herzschlag, reguliert Atemfrequenz und Blutdruck und wirkt sich auf Muskelspannung aus. Du kannst auch Malen oder einfach nur in die Lieblings-Kuscheldecke gewickelt auf dem Sofa liegen – Alles ist o.k.!

Schritt 6:

  • Nimm dir was vor, was du erreichen kannst und selbst in der Hand hast.

So geht’s ⇒ Frag dich: Was will ich bis Tag X auf jeden Fall erreichen? Dann überlege dir, wo du in der Mitte dieser Zeit stehen musst, damit dein Plan an Tag X aufgeht. Und so weiter… Bis du heute angekommen bist. Womit kannst du sofort loslegen? Wichtig: Setzte dir Ziele immer mit genauem Datum. Deadlines wirken Wunder!

Schritt 7:

  • Teil dir Kraft und Zeit bewusst ein.

So geht’s ⇒ Frag dich: Was muss als erstes fertig sein? Was kann warten? Wer kann mich unterstützen? Wichtig: Plane Pausen ein.

Diese 3 Fehler solltest du bei Rheuma und Wut unbedingt vermeiden

1. Zu glauben deine Familie sei schuld an deinem Rheuma

Es ist nicht bekannt, dass Rheuma direkt vererbt werden kann. Niemand ist schuld an deiner Krankheit – auch nicht du selbst.

2. Nicht reden

Wenn’s dir schlecht geht, schluck’s nicht runter. Rede mit Freunden, einer Therapeutin oder einem Coach drüber.

3. Sich allein auf den Rheumatologen verlassen

Fachärzte sind Profis auf einem Gebiet und kümmern sich um deinen Körper. Es ist nicht ihr Job, den ganzen Menschen in die Behandlung einzubeziehen. Wenn du Rheuma und Wut in Griff bekommen und deine Rheuma-Schmerzen dauerhaft verringern willst, beziehe alle Faktoren in deine Rheuma-Behandlung ein.

 

Was sind deine Schmerzpunkte?

Welche Art von Rheuma hat dich erwischt? Hat dir der Artikel geholfen – Was nimmst du mit – Was wusstest du schon? Hast du noch offene Fragen? Berichte uns gern unten in den Kommentaren davon!

 

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