Das passiert wenn du deine Angst beim Reiten ignorierst. 7 überraschende Konsequenzen, über die niemand redet!

27. Juli 2025 | Lesedauer - ca. 10 Minuten | Autor:in - Denise Beckmann | Kategorie: Pferde
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Bloggrafik Angst beim Reiten ignorieren. Ein PFerd liegt auf dem Rücken im Sand und strampelt.Angst beim Reiten ist wie eine lahme Ausrede – am Anfang nervt sie nur ein bisschen, aber wenn du sie zu oft durchgehen lässt, bestimmt sie irgendwann den ganzen Tag. Und zwar nicht mit voller Wucht, sondern schön schleichend, wie nasse Socken in Reitstiefeln. Du fängst an, dich rauszureden: „Ich reite heute mal nicht, mein Pferd wirkt irgendwie verspannt.“ „Der Wind ist heute so böig.“ „Ich mach heute nur Bodenarbeit, ist auch wichtig.“ Und zack – bist du mittendrin. Nicht in der Halle, sondern im Vermeidungskarussell.

Was viele nicht wissen (oder nicht wahrhaben wollen): Reitangst bleibt nicht im Stall. Die krabbelt mit in dein Auto, ins Flugzeug oder in deinen Alltag. Denn wenn du sie ignorierst, sucht sie sich einfach neue Spielplätze. In diesem Artikel geht’s nicht um „Stell dich nicht so an“ – sondern darum, was wirklich passiert, wenn du deine Angst beim Reiten wegdrückst, kleinredest oder hübsch verpackst. Und warum das auf Dauer mehr kostet als nur eine verpasste Reitstunde.

Denn wer zu oft so tut, als wär nix, merkt irgendwann gar nicht mehr, wie klein das eigene Reitleben geworden ist. Und wenn du erst mal da bist, wo dir vorm Aufsteigen die Knie zittern – ist’s kein „komischer Tag“ mehr. Dann ist es Zeit, hinzuschauen.

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1. Wenn du deine Angst beim Reiten schönredest, belügst du dich selbst.

Du kennst die Sprüche: „Ich bin heute einfach müde.“ „Das Wetter ist nicht ideal.“ „Der war gestern schon so guckig.“ Klingt alles plausibel. Aber ganz ehrlich? Du weißt genau, was los ist. Du hast Schiss. Nicht unbedingt vorm Runterfallen – aber davor, die Kontrolle zu verlieren. Vor dem, was passieren könnte. Oder dass jemand was bemerkt. Denn dann müsstest du dir deine Angst beim Reiten eingestehen. Und das wäre unangenehm. Also spielst du dir was vor.

Du reitest trotzdem, aber machst es dir bequem: gleiche Halle, gleiche Ecke, gleiche Strecke. Bloß keine Überraschungen. Du nennst das „auf Nummer sicher gehen“. Klingt schlau – ist in Wahrheit eine Vermeidungstaktik mit eingebauter Lüge. Du belügst dich. Und irgendwann glaubst du dir selbst. Nur dumm, dass dein Pferd dich längst durchschaut hat.

💡 Gut zu wissen:

Je länger du deine Angst beim Reiten kleinredest, desto mehr Macht gibst du ihr. Und irgendwann fragst du dich, wann genau dein Reittraum eigentlich gekippt ist. Die Antwort: In dem Moment, in dem du aufgehört hast, dir selbst zuzuhören.

Eine Frau in blauem Shirt und beiger Hose läuft auf dem Reitplatz neben einem gezäumten Pferd her.

Viele Reiter merken gar nicht sofort, dass sie Angst beim Reiten entwickelt haben. Hier begleitet Jutta eine unserer Angstreiterinnen engmaschig auf dem Reitplatz.

2. Wenn du deine Reitangst ignorierst, wird dein Pferd zum Problem – das eigentlich keins ist.

Dein Pferd macht plötzlich in jeder Ecke nen langen Hals, bleibt stehen oder wird hektisch. Du denkst: „So, wie die heute drauf ist, galoppier ich auf gar keinen Fall an.“ Klingt logisch. Ist es aber nicht. Denn ganz ehrlich: Es liegt nicht an deinem Pferd – sondern an dir. Du bist angespannt, unkonzentriert und innerlich nicht klar genug. Vielleicht nur ein bisschen neben dir – aber genau das reicht schon aus.

Pferde merken sowas sofort. Ein Muskelzucken, ein flacher Atemzug, ein schiefer Gedanke reicht oft schon, damit sie in Halbachtstellung gehen. Denk mal an die Fliege am Putzplatz – dein Pferd zuckt bei jedem Hauch. Und genau so fein reagiert es auch auf dich, wenn du versuchst, dich zusammenzureißen – obwohl bei dir längst die Alarmglocken schrillen. Dann wird es vorsichtig, wachsam oder überfordert. Und zack – du hast ein Problempferd.

Damit deine Angst beim Reiten nicht so auffällt, erzählst du dir und anderen, was dein Pferd heute wieder alles hat: „Der hat ein Thema mit der Halle.“ „Der testet mich.“ „Der hat heute einfach ’nen schlechten Tag.“ Klingt erstmal total souverän. Aber glaub mir, beim X-ten Mal nimmt dir das auch keiner mehr ab. Denn dein Pferd spiegelt nur das, was du selbst nicht wahrhaben willst – und Außenstehende merken es meist schneller als du.

💡 Gut zu wissen:

Je mehr du versuchst, dein Pferd zu korrigieren und zu kontrollieren, ohne bei dir selbst hinzuschauen – desto größer wird das Theater. Nicht, weil dein Pferd schwierig ist, sondern weil du ihm keine klare Führung gibst. Und die fängt immer bei dir an.

Eine Frau im Westernoutfit sitzt auf einem steigenden Westernpferd.

Jutta mit Gentleman. Kein „Angst-Spiegel“, aber ein verdammt ehrlicher Lehrer, wenn’s ums Bei-sich-Bleiben ging. Und darum, was passiert, wenn man sich selbst ständig übergeht.

3. Angst beim Reiten macht dich zur Ausreden-Queen.

Du willst eigentlich reiten – wirklich. Aber irgendwas passt wieder nicht: „Es ist zu windig.“ „Da drüben fährt der große Mähdrescher.“ „Ich longier lieber – sicher ist sicher.“ Klingt vernünftig. Ist aber in Wahrheit ein cleverer Rückzieher. Noch bevor es überhaupt losgeht.

Denn Angst hat ein Ziel: Sie will dich schützen und zu große Risiken vermeiden. Und sie ist verdammt gut darin, dir Gründe zu liefern, warum genau heute kein guter Reittag ist. Je öfter du darauf hörst, desto weniger musst du dich überwinden. Du musst nichts riskieren, musst dich nichts trauen – und genau das fühlt sich im ersten Moment sogar richtig erleichternd an.

Aber die Quittung kommt. Du trittst nur noch auf der Stelle. (Aber ne Piaffe ist es deshalb noch lange nicht. 😉) Erst stagniert das Training, dann der Kopf, und irgendwann deine ganze Entwicklung. Du traust dir immer weniger zu, dein Selbstvertrauen schrumpft – und dein Pferd merkt auch diesmal wieder ganz genau, dass du nicht führst. Du weichst aus. Und genau das spiegelt’s dir.

💡 Gut zu wissen:

Vermeidung fühlt sich kurzfristig sicher an – macht dich aber auf Dauer kleiner, als du bist. Sie tarnt sich als kluge Entscheidung, ist aber nichts anderes als Angst mit Lippenstift. Und wenn du deiner Reitangst zu lange folgst, stehst du irgendwann da – und kriegst keinen Fuß mehr in den Steigbügel.

Ein weißes Pferd hat einen Kussmund mit Lippenstift auf der Nase.

Nino mit Kussmund, weil er wieder mal so charmant war. Ebenso charmant kann sich die Angst beim Reiten einschleichen und unbemerkt die Zügel übernehmen.

4. Angst zeigt sich im Körper – auch wenn du denkst, du hast alles im Griff.

Du sagst dir: „Ich bin ruhig. Ich mach das jetzt.“ Aber dein Körper hat da offenbar ’ne andere Meinung. Deine Hände sind klamm, die Zügel flutschen dir durch die Finger. Deine Schultern hängen irgendwo bei den Ohren, der Kiefer ist fest, und du sitzt wie ein Klammeraffe aufm Pferd – obwohl du eigentlich locker reiten willst.

Das Gemeine: Du merkst es oft nicht mal bewusst. Du denkst, du reitest wie immer – aber dein Körper schlägt längst Alarm. Und das nicht erst im Sattel. Du schläfst unruhig, hast Bauchgrummeln vor der Reitstunde oder bist schon vorm Stallbesuch gereizt, ohne zu wissen, warum. Frag mal deine Freunde und Familie – die könnten da vermutlich ein ganzes Buch drüber schreiben. 🤔

Angst beim Reiten sucht sich ihren Weg. Wenn du sie nicht fühlen willst, sucht sie sich eben einen Umweg – über deinen Körper. Muskelverspannungen, Zähneknirschen, Kreislaufprobleme oder plötzlich auftauchende Schmerzen, die scheinbar aus dem Nichts kommen – all das sind keine Zufälle. Das sind Botschaften.

💡 Gut zu wissen:

Unser Körper ist nicht blöd. Der reagiert physiologisch logisch – selbst dann, wenn du’s nicht tust. Das heißt: Was du unterdrückst, drückt dein Körper aus. Oder in diesem Fall konkret: Was du innerlich verdrängst, macht er spürbar. Und je länger du’s ignorierst, desto lauter wird’s. Bis du nicht mehr reiten willst, weil dein Kopf Angst hat – sondern weil dein Körper längst streikt.

Eine Flasche Eierlilkör mit Pinnchen steht auch Reithallenbande.

Das war mal das beste Helferlein auf einem Reitkurs. Wenn’s auch nicht den Teilnehmern gegen ihre Reitangst half,  dann wenigstens der Trainerin für ihre Nerven. 🤣

5. Angst beim Reiten killt heimlich, still und leise dein Selbstvertrauen.

Wenn du denkst, dass sich Angst beim Reiten nur aufs Reiten beschränkt, muss ich dich leider enttäuschen. Angst kommt selten allein. Und wenn du sie lange genug ignorierst, packt sie aus – auch beim Autofahren, beim Fliegen oder im ganz normalen Alltag. Denn die Ursache ist fast immer dieselbe: Angst, die Kontrolle zu verlieren. Und die schleicht sich ein.

Erst reitest du seltener, bleibst lieber in der Halle oder drückst dich vorm Galopp. Dann werden kleine Ausnahmen zu festen Regeln: „Nur, wenn jemand da ist.“ „Nur, wenn’s ruhig ist.“ „Nur mit Trainer.“ Klingt vernünftig. Ist aber eher Rückzug auf Raten.

Je weniger du dir zutraust, desto lauter wird dein innerer Kommentator: „Andere kriegen das doch auch hin.“ „Ich hab mich halt wieder nicht getraut.“ „Ich war schon als Kind ’ne Schisserin.“ Und statt dir Mut zu machen, lieferst du dir selbst täglich neue Beweise, dass du’s nicht kannst. Die selbsterfüllende Prophezeiung läuft wie geschmiert.

Dein Fokus rutscht weg von dem, was klappt – hin zu allem, was schieflaufen könnte. Du wirst unsicherer und zurückhaltender – nicht nur im Sattel. Und wenn du da erstmal drinsteckst, brauchst du kein Sturztrauma, um das Vertrauen zu verlieren. Das erledigt die Angst ganz allein – still, zuverlässig und mit Ansage.

💡 Gut zu wissen:

Angst verändert nicht nur, wie du reitest – sondern auch, wie du über dich selbst denkst. Wenn du ihr zu lange die Zügel überlässt, wackelt nicht nur dein Sitz. Sondern dein ganzes Vertrauen in dich.

Eine Frau in brauner Winterjacke steht mit gekreuzten Beinen in der Reithalle und erklärt etwas.

Wenn du Angst beim Reiten hast, kann sich deine Perspektive schon mal verdrehen. Hier erklärt Jutta interessierten Kursteilnehmern die Schrittfolge.

6. Angst beim Reiten macht dich hart – mit dir und deinem Pferd.

Wenn du Angst beim Reiten hast, ziehst du innerlich die Notbremse – aber dein Körper geht gleichzeitig auf volle Spannung. Die Beine klemmen, der Po verkrampft, die Hände werden zu Schraubstöcken. Du willst alles unter Kontrolle halten: dich, dein Pferd, die Situation. Locker reiten? Keine Chance. Du bist längst am Limit.

Dein Pferd versucht, sich mit dem Hals auszubalancieren – du blockierst. Du willst mit der Hand nachgeben, aber dein Körper schreit: Bloß nicht! Und sobald dein Pferd auch nur zuckt, schnaubt oder ein bisschen schneller wird, reagierst du über. Nicht, weil du gemein bist. Sondern weil du überfordert bist – und innerlich komplett dichtmachst.

Was viele nicht sehen: Hinter dieser Härte steckt keine Stärke, sondern Panik. Und die trifft nicht nur dein Pferd, sondern auch dich selbst. Du wirst ungeduldig, streng, genervt. Willst endlich funktionieren, einfach durchziehen. Hauptsache, niemand merkt, wie’s dir wirklich geht.

💡 Gut zu wissen:

Angst macht nicht nur eng – sie macht hart. Und wo Härte regiert, bleibt kein Raum mehr fürs Spüren, fürs Reagieren, fürs echte Miteinander. Nicht zwischen dir und deinem Pferd. Und auch nicht mit dir selbst. Das einzig Gute: Wer Angst hat, greift seltener zur Gerte – aber nicht aus Gefühl. Sondern weil er Angst vor der Reaktion des Pferdes hat. Auch das ist Kontrolle – nur andersrum.

Ein gebrochener Holzhocker auf dem Reitplatz.

Wenn der Druck zu groß oder der Reiter zu schwer wird, kann auch eine Aufstiegshilfe schon mal in die Knie gehen. 😬

7. Angst beim Reiten hält dich klein – und du merkst nicht mal, wie eng es schon ist.

Am Anfang ist da nur dieses leichte Ziehen im Bauch. Kein Galopp heute? Ach, muss nicht sein. Trab? Mein Pferd hat sich heute eh schon bewegt. Also bleibst du im Schritt. Ist ja schließlich die schwerste Gangart. Und außerdem gut für die Gymnastik – sagst du.

So baust du dir Tag für Tag neue Gründe zusammen, warum weniger besser ist. Klingt vernünftig. Fühlt sich sogar an wie ein cleverer Trainingsplan. Ist in Wahrheit aber ein Sicherheitsgerüst, das immer enger wird – bis du dich kaum noch darin bewegen kannst.

Und du merkst es nicht mal richtig. Bis zu dem Moment, in dem du vorm Pferd stehst, auf den Steigbügel schaust – und deine Knie anfangen zu zittern. Kein Galopp, kein Trab, kein Schritt. Nur noch ein Standbild. Und das, obwohl du längst weiter sein könntest.

💡 Gut zu wissen:

Angst beim Reiten kommt nicht mit Pauken und Trompeten. Sie schleicht sich ein. Und nimmt sich Stück für Stück das, was dir mal leichtgefallen ist. Nicht, weil du’s verlernt hast. Sondern weil du dich selbst nicht mehr aus dieser Misere rauslässt.

Zwei Frauen in blauen Poloshirts stehen vor einer Baumreihe und schauen in die Kamera.

Auch wenn das Thema: „Angst beim Reiten“ anfangs unangenehm ist, bietet es viele Chancen. Lass uns doch gemeinsam hinschauen, wie’s weitergehen kann.

Und wie geht’s jetzt weiter?

Wenn du dich in einem der Punkte wiedererkennst: Willkommen im Club. Das heißt nicht, dass du gescheitert bist oder nie wieder entspannt reiten kannst. Das heißt nur, dass du fühlst, was los ist. Und dass du deine Angst nicht länger wegschieben willst. Angst beim Reiten ist kein Zeichen von Schwäche – sondern ein ziemlich deutliches Stoppschild. Du kannst dran vorbeireiten. Du kannst es übersehen. Oder du steigst ab, schaust es dir an und entscheidest neu.

💡 Wenn du merkst, dass du nicht mehr weitermachen willst wie bisher:

Wenn du sagst: Jetzt reicht’s, und du willst deine Angst beim Reiten ein für alle Mal aus der Welt schaffen – dann ist unser Crashkurs: Angstfrei Reiten in einem Tag genau dein Ding.

Weil irgendwann Schluss sein darf mit Zweifeln. Und du verdammt nochmal wieder reiten darfst, wie du willst.

Wer schreibt hier?

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Hypnosetherapeutin, Pferdetherapeutin und Coach · Web ·  Mehr Beiträge

Seit über 15 Jahren begleitet Denise erfolgreich Menschen und Pferde. Sie hilft Ängste zu lösen, den Körper als Partner zu verstehen – und motiviert dazu, straight den eigenen Weg zu gehen.

Mit 12 bekam sie Typ-1-Diabetes. Ihre Frau Jutta lebt mit Rheuma. Sie beide kennen das Leben mit chronischer Krankheit in und auswendig – mit allem, was dazugehört: Selbstzweifel, Erschöpfung, Wut, Resignation. Und trotzdem – oder gerade deswegen – sind sie seit 2012 mit „Reitgeist“ selbstständig.

2024 wurden sie mit dem RheumaPreis ausgezeichnet, weil sie zeigen, wie Leben und Arbeiten mit Krankheit ganz praktisch klappt – ungeschminkt, mutig und manchmal eben anders als gedacht.

Als Ruhrpott-Mädel spricht sie Klartext. Bei ihr gibt's kein Coaching-Gesülze keinen Leistungsdruck, kein "Du musst nur wollen". Ihre Arbeit packt nicht an der Oberfläche. Sie verändert Blickwinkel, Gefühle und oft auch körperliche Symptome.

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